Der Spätsommer und der frühe Herbst sind für viele 125er-Fahrer*innen eine besondere Zeit. Einerseits locken noch milde Temperaturen zu Ausfahrten, andererseits bringt die Jahreszeit einige Herausforderungen mit sich, die Aufmerksamkeit und Vorbereitung erfordern. Ob Sie Ihre 125er als Alltagsfahrzeug nutzen oder gerne auf längere Touren gehen – die folgenden Aspekte helfen Ihnen, sicher und entspannt durch die Saison zu kommen.

Fahrtechnik und Sicherheit im Herbst
Die Straßenbedingungen ändern sich spürbar. Während im Sommer trockener Asphalt und viel Grip selbstverständlich sind, müssen Fahrer*innen im Herbst mit wechselnden Oberflächen rechnen. Nasses Laub, feuchte Fahrbahnen am Morgen oder Schotter nach Regenschauern können das Fahrverhalten erheblich beeinflussen.

Besonders wichtig: Planen Sie längere Bremswege ein und reduzieren Sie die Geschwindigkeit in Kurven. Auch die Reifen benötigen bei niedrigeren Temperaturen mehr Zeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Starten Sie Ihre Fahrt also etwas vorsichtiger und vermeiden Sie abrupte Manöver.

Hinzu kommt die tiefstehende Sonne, die im Berufsverkehr morgens und abends oft direkt blendet. Ein klar gepflegtes Visier, eventuell mit Sonnenblende oder Pinlock-System, kann die Sicht erheblich verbessern. Nicht zuletzt steigt im Herbst das Risiko für Wildwechsel, vor allem in den Dämmerungsstunden. Wachsamkeit und ein defensiver Fahrstil sind hier die besten Schutzmaßnahmen.

Die richtige Ausrüstung für wechselhaftes Wetter
Der Herbst ist unberechenbar: Morgens kalt, mittags angenehm warm, nachmittags plötzlich Regen. Daher lohnt sich ein sogenannter Zwiebellook. Mit Funktionsunterwäsche, einem atmungsaktiven Midlayer und einer gut belüfteten Textiljacke sind Sie für fast jede Situation gerüstet.

Auch bei Handschuhen empfiehlt es sich, auf Übergangsmodelle zu setzen, die wärmen, aber dennoch genug Gefühl für Gas und Bremse lassen. Wer häufig unterwegs ist, profitiert von Heizgriffen oder sogar beheizbaren Handschuhen.

Regenkleidung sollte im Herbst immer griffbereit sein. Eine leichte Regenkombi lässt sich problemlos im Topcase oder Rucksack verstauen und macht den Unterschied zwischen einer nassen, gefährlichen Fahrt und einem sicheren Ankommen. Denken Sie außerdem an Reflektoren oder helle Farben: Gerade bei kürzer werdenden Tagen ist Sichtbarkeit entscheidend.

Technik-Check: So bleibt Ihre 125er zuverlässig
Neben der eigenen Ausrüstung spielt auch der technische Zustand der Maschine eine große Rolle. Herbstliche Witterung beansprucht das Motorrad stärker als die trockenen Sommermonate.

Reifen: Prüfen Sie regelmäßig die Profiltiefe. Bei Nässe ist eine ausreichende Rillenhöhe unverzichtbar.
Beleuchtung: Kontrollieren Sie Scheinwerfer, Blinker und Rücklichter. Die früher einsetzende Dunkelheit macht gute Sichtbarkeit unverzichtbar.
Kette und Schmierung: Regen und Schmutz setzen der Kette zu. Regelmäßiges Nachschmieren erhöht die Lebensdauer und sorgt für Sicherheit.
Batterie: Gerade ältere Batterien verlieren bei kühlen Temperaturen an Leistung. Wenn der Motor schwer anspringt, lohnt sich ein rechtzeitiger Austausch.

Ein kurzer Technik-Check vor jeder Fahrt spart Ärger und sorgt für Sicherheit – besonders dann, wenn Sie Ihre 125er im Alltag täglich brauchen.

Touren und Fahrspaß im Spätsommer
Der Spätsommer eignet sich hervorragend für Touren. Viele Regionen bieten gerade jetzt landschaftlich reizvolle Strecken: Mittelgebirge, Alpenvorland oder Küstenstraßen zeigen sich im bunten Herbstkleid von ihrer schönsten Seite. Wer noch einmal eine längere Fahrt plant, sollte jedoch früh starten, um bei Tageslicht wieder zurückzukehren.

Für Pendler*innen heißt Herbst auch: kühle Morgenfahrten. Hier zahlt sich gute Ausrüstung doppelt aus. Eine winddichte Jacke oder ein Nierengurt verhindern, dass die Kälte zur Belastung wird.

Frühzeitig ans Überwintern denken
Nicht alle Fahrer*innen nutzen ihre 125er ganzjährig. Wer plant, das Motorrad über den Winter abzustellen, sollte frühzeitig die nötigen Schritte einleiten. Dazu gehören:

– Tank mit Benzin auffüllen, um Rost zu vermeiden.
– Batterie ausbauen oder regelmäßig laden.
– Maschine gründlich reinigen und konservieren.
– Reifen leicht überhöht aufpumpen und das Motorrad entlastet abstellen.

Ein rechtzeitiges „Einmotten“ verhindert Schäden und erleichtert den Start in die nächste Saison.

Fazit: Mit Vorbereitung sicher durch die Saison
Der Herbst bietet für 125er-Fahrer*innen viele schöne Momente, erfordert aber auch erhöhte Aufmerksamkeit. Mit der richtigen Kleidung, einem soliden Technik-Check und angepasstem Fahrverhalten lassen sich die typischen Risiken dieser Jahreszeit gut beherrschen. Nutzen Sie den Spätsommer für unvergessliche Touren, bleiben Sie im Alltag aufmerksam und denken Sie rechtzeitig an die Überwinterung – dann starten Sie im kommenden Frühjahr entspannt in die neue Saison.