Derzeit erfreut sich die 125er-Klasse immer größerer Beliebtheit. Die Vorteile von Leichtkrafträdern der 125-ccm-Klasse sind Leichtigkeit, ein niedriger Anschaffungspreis sowie niedrige Betriebskosten. Außerdem bieten sie den Vorteil, das kein zusätzlicher Motorradführerschein benötigt wird. 125er können also eine gute Alternative für Menschen sein, die das Motorradfeeling einmal ausprobieren möchten. Die Bezeichnung 125 ccm bezieht sich dabei auf die Kapazität. Ein Motor mit einem solchen Hubraum liefert normalerweise eine Leistung auf dem Niveau von 100 km/h. Wir sprechen hier von modernen Viertakt-Versionen. Ältere Zweitakter könnten wesentlich höhere Drehzahlen erzeugen. Zum Beispiel das Modell des Herstellers Aprilia – RS125, beschleunigt auf bis zu 160 km/h. Dies gilt auch für Yamaha- und Suzuki-Modelle.

Auch wenn es verlockend sein mag, ohne Motorradführerschein ein Zweirad zu fahren, sollten Sie einige Punkte beachten, denn an die Fahrerlaubnis A1 in B sind einige wichtige Bedingungen und Beschränkungen geknüpft.

Nicht jede*r Besitzer*in eines Führerscheins der Klasse B ist automatisch dazu berechtigt ein Leichtkraftrad zu fahren. Für die A1 in B Lizenz darf sich ausbilden lassen, wer mindestens 25 Jahre und eine Fahrerfahrung von 5 Jahren vorweisen kann. Für die A1 in B Lizenz müssen Interessierte 9x 90-minütige Theorie- und Praxisstunden absolvieren. Eine abschließende Prüfung ist nicht erforderlich. Für die Eintragung der Schlüsselnummer 196 ist lediglich eine Teilnahmebescheinigung der Schulung von der Fahrschule wichtig. Wie viele Praxisstunden ein*e Schüler*in tatsächlich benötigt obliegt wie auch bei anderen Führerscheinklassen der fachlichen Einschätzung des Fahrlehrers oder der Fahrlehrerin.

Motorradkleidung

Ein wichtiger Punkt der vor allem Ihre Sicherheit betrifft ist die richtige Kleidung. Jedes Kleidungsstück sollte nach den individuellen Bedürfnissen des Motorradfahrenden und unter praktischen, nicht nur ästhetischen, Gesichtspunkten ausgewählt wird.

Angemessene Kleidung ist die Grundlage für die Sicherheit auf 125ern, da Sie bei Unfällen meist direkt in Kontakt mit dem Asphalt kommen und keinen Schutzraum um sich haben, wie in der Führerkabine eines PKWs.

Jede*r 125er Fahrer*in sollte ausgestattet sein mit:

  • Motorradjacke aus Leder oder Textil mit Protektoren,
  • Motorradhose (Textil oder Leder) mit Protektoren,
  • spezielle Motorradstiefel,
  • richtig ausgewählte Motorradhandschuhe,
  • Helm.

Zeit, sich an die 125er zu gewöhnen

Wenn Sie zum ersten Mal auf einem 125-ccm-Motorrad sitzen, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um sich mit der Maschine vertraut zu machen, anstatt direkt zu starten. Ein paar Runden auf einem Parkplatz und dann eine gemütliche Fahrt durch weniger befahrene Seitenstraßen gibt Ihnen die Möglichkeit ein Gefühl für Ihr Leichtkraftrad zu bekommen. So spüren Sie die Reaktion des Motorrads auf das Gas geben oder üben das Schalten, wenn es sich um ein Modell mit Schaltgetriebe handelt. Wenn Sie sich bei der Bedienung der Gasbremse und Kupplung nicht sicher fühlen, bitten Sie eine*n befreundete*n Motorradfahrer*in, sich einen Moment Zeit zu nehmen, um zu erklären, was und wie diese Elemente verwendet werden. Motorradfahren ist nicht kompliziert, aber wie bei den meisten Maschinen muss man sich an die Bedienung gewöhnen.

Auch das Bremsen ist bei den ersten Fahrten gewöhnungsbedürftig, da Ihnen zwei getrennte Bremsen zur Verfügung stehen – vorne und hinten (wenn wir es mit einem Schaltgetriebe zu tun haben, wird letztere mit dem Fuß betätigt). Das sind Dinge, die auch während des Lehrgangs zum Führerschein der Klasse A zunächst auf dem Platz geübt werden, um sich an den Umgang mit dem Zweirad zu gewöhnen, bevor es auf die Straße geht.

Gewöhnungsbedürftig ist auch die Bedienung der Schalter am Lenkrad, um sich an der Kreuzung nicht zu wundern, wie man den Blinker einschaltet. Es lohnt sich auch, sich mit dem Einschalten des Fernlichts oder der Hupe vertraut zu machen.

Volle Konzentration

Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass Motorradfahren mehr Aufmerksamkeit erfordert als Autofahren. Man muss nicht nur für sich selbst denken, sondern auch für andere Fahrende. Das bedeutet, dass Sie andere Fahrzeuge genau im Auge behalten und das Prinzip des begrenzten Vertrauens noch stärker als beim Auto anwenden müssen. Tote Winkel und Unaufmerksamkeit an Kreuzungen können schnell zu Unfällen führen und im Falle eines Aufpralls, selbst wenn er von jemand anderem verursacht wurde, leidet der Motorradfahrende. Daher ist es besonders wichtig, konzentriert zu bleiben und die Bewegung auf Ihrem Motorrad genau im Auge zu behalten. Außerdem gehören bei einem Motorrad nicht nur das Beobachten des Verkehrs und angemessenes Reagieren zu den Aufgaben des Fahrers, sondern auch das Halten des Gleichgewichts und andere Tätigkeiten, die erst nach einiger Zeit automatisch ausgeführt werden.

Genießen Sie die Vorteile eines Motorrads

Motorräder mit 125-cm3-Motoren ermöglichen schnelles Fahren und bieten Ihnen die Möglichkeit sich sehr effizient durch die Stadt zu bewegen. Sie sind ein günstiges und praktisches Transportmittel sowohl in Städten als auch darüber hinaus. Ihre geringe Größe und Wendigkeit sind Vorteile, die Sie beim Fahren im Stau zu schätzen wissen werden. Sie ermöglichen es Ihnen, geparkte Autos zu umgehen und die Fahrzeit erheblich zu verkürzen. Darüber hinaus können Motorräder in vielen Städten Busspuren benutzen, und das Parken in gebührenpflichtigen Zonen ist kostenlos. All das sind gute Argumente für den Umstieg auf 125er als Alternative zu PKWs. Genießen Sie mit Ihrer 125er also alle Vorteile eines Motorrades ohne auf das absolvieren einer weiteren Fahrprüfung angewiesen zu sein.

125er Fahrspaß auf ganzer Linie

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die 125 für Sie ausreichen wird, wenn Sie beabsichtigen, das Motorrad zweckmäßiger und in der Stadt zu nutzen. Wenn Sie Ihre ersten Gehversuche machen, werden Sie das geringe Gewicht und die hohe Wendigkeit zu schätzen wissen. Die Anschaffungskosten und die Möglichkeit eine 125er ohne zusätzliche Fahrprüfung zu fahren sind klare Vorteile gegenüber größeren Maschinen. Doch egal, wie Sie sich entscheiden, das wichtigste ist der Fahrspaß!

Nun steht Ihrem Abenteuer nichts mehr im Weg, allerdings gilt zu beachten, dass als A- in-B-Fahrer*in sind Fahrten NUR im Inland, sprich in Deutschland, erlaubt.