Auch mit der B196-Fahrerlaubnis einen Chopper fahren? Ja, das geht. Die Auswahl an Modellen ist sogar nicht mal klein. Doch was können sie wirklich verglichen mit anderen Bikes? Ist es am Ende nur ein billiger Ersatz für „richtige“ Chopper? Wir haben vier Modelle für Sie unter die Lupe genommen.

Keeway Superlight 125

Motor 1 Zylinder, 4-Takt, 124,1 ccm, luftgekühlt
Max. Leistung 7,8 kW (9,83 PS) bei 1400 U/min
Getriebe 5 Gang Schaltgetriebe
Tankinhalt 15 Liter
Sitzhöhe 780 mm
Gewicht 134 kg
Top Speed 90 km/h
Abgaswerte EURO 4, Verbrauch: 3,37 l/100 km, C02 Emissionen 87 g/km
Preis 2.699,00 €

Die Superlight 125 von Keeway bringt das Look-and-Feel eines ausgewachsenen Cruisers in die A1 Klasse und ist einer der Top Seller in diesem Segment. Die edle matt-schwarze Lackierung und ausgewählte Chromdetails verleihen dem Bike einen eindrucksvollen und edlen Look. Der Preis mit unter 3000 Euro ist unschlagbar.

Mit weniger als 10 PS ist die Keeway Superlight alles andere als eine Kraftmaschine, aber als Cruiser muss sie das auch nicht sein. Für alltägliche Fahrten durch die Stadt reicht ihr Top Speed von 90 km/h allemal aus. Für das Cruisen durch die Natur reicht es noch so. Bei den Reifen hätte der Hersteller jedoch auf eine bessere Marke setzen sollen, denn bei Regen performen sie nicht mehr so gut.

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Hyosung GV 125 S Aquila

Motor 60°-Zweizylinder-V-Motor, Viertakt-OHC, 3 Ventile pro Zylinder, wassergekühlt
Max. Leistung ca. 10,3 kW (14 PS) bei 10.000 U/min
Getriebe 5 Gang Schaltgetriebe
Tankinhalt 12 Liter, ca. 2,5 Liter Reserve
Sitzhöhe 710 mm
Gewicht 165 kg
Top Speed 98 km/h
Abgaswerte EURO 4, Verbrauch: 3,2l / 100 km, C02 Emissionen 75g/km
Preis 3.595,00 € (zzgl. 195 € Überführungskosten)

Ist es ein Cruiser? Ist es ein Bobber? Irgendwas dazwischen. Aber eines fällt allein von der Optik auf: Würde jemand die Beschriftung der Hyosung GV 125 S Aquila in Harley Davidson ändern, könnte man es von etwas Entfernung fast glauben. Die Räder erinnern in ihrem Design an die der Harley Forty-Eight.

Eine Besonderheit in der A1-Klasse ist der durchzugsstarke V2-Motor, mit dem der südkoreanische Hersteller auch Freunden des kleineren Hubraums einen Motor mit hohem Drehmoment bieten will. Mit einer Leistung von 14 PS schafft es die Hyosung auf einen Top Speed von rund 100 km/h und beschleunigt sehr beständig, ohne an Power zu verlieren. Auch, wenn man sich der Höchstgeschwindigkeit nähert, sind kaum störende Vibrationen zu spüren. Sie ist trotz ihrer (für eine 125er) massiven Optik also leicht und unkompliziert zu händeln. Der bequeme Sitz und die Sitzposition sorgen für ein geschmeidiges und komfortables Fahrgefühl.

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AJS Highway Star 125

Motor 4-Takt, OHC, ölgekühlt, Zweizylinder, 125 ccm
Max. Leistung 8,43 kW (11,5 PS) bei 9.014 U/min
Getriebe 5 Gang Getriebe
Tankinhalt 19 Liter
Sitzhöhe 710 mm
Gewicht 164 kg
Top Speed Ca. 110 km/h
Abgaswerte EURO 4, Verbrauch: 2,5 l / 100 km
Preis 3.599,00 €

Eine nicht außer Acht zu lassende Konkurrenz für die Hyosung Aquila ist die AJS Highway Star 125. Mit nur 11,5 PS hat sie zwar etwas weniger Power, auf einen Top-Speed von rund 95 km/h schafft sie es damit trotzdem und ist somit für entspannte Touren auf weiten Landstraßen geeignet. Tatsächlich ist das Fahrgefühl auf der Highway Star noch etwas geschmeidiger als auf der Aquila. Mit Hilfe des kombinierten Bremssystems erzielt die Highway Star eine so ausgezeichnete Bremsleistung, dass dem Fahrer fast die Illusion vermittelt wird, auf einem großen Chopper unterwegs zu sein. Auch ihr Sound erweckt nicht den Eindruck einer 125er, sondern muss sich vor den Großen nicht verstecken.

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UM Renegade Commando 125

Motor 1-Zylinder 4-Takt flüssigkeitsgekühlt, 125 ccm
Max. Leistung 10 kW (13 PS)
Getriebe 5 Gang Getriebe
Tankinhalt 18 Liter
Sitzhöhe 770 mm
Gewicht 164 kg
Top Speed Ca. 110 km/h
Abgaswerte EURO 4, Verbrauch: 2,7 l / 100 km
C02 Emissionen 63 g/km
Preis 3.190,00 €

Army Look, matt grün lackiert – ein richtiges Statement-Bike! Mit der Renegade Commando liefert United Motors einen Bobber der A1 Klasse, der im Gedächtnis bleibt. Doch nicht nur optisch, sondern auch auf der Straße. Sie überzeugt in Kurven ohne Balanceprobleme und verfügt über mehr Schräglagenfreiheit als so manche ihrer großen Chopper-Kollegen. Über den breiten, nach hinten ragenden Lenker hat der Fahrer die Steuerung optimal in der Hand und kann den Cruiser überraschend handlich von einer Kurve in die nächste bringen.

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Leonart Daytona x 125

Motor 4T-Doppelzylinder, Flüssigkeitskühlung, 4 Ventile
Max. Leistung 9 kW bei 9.500 U / min
Getriebe 5 Gang Getriebe
Sitzhöhe 660 mm
Gewicht 180 kg
Top Speed Ca. 110 km/h
Abgaswerte EURO 4, C02 Emissionen 73 g/km
Preis 4.599,00 €

Anlässlich des 10. Jahrestages der Markteinführung hat der spanische Hersteller Leonart Motors mit der Daytona X 125 eine avantgardistische und trotzdem nicht minder ästhetische Version der Daytona 125 herausgebracht – einer der beliebtesten Chopper der A1-Klasse. Doch nicht nur mit ihrer Optik kann die Daytona punkten. Ein verbessertes Getriebe sorgt sowohl in der Stadt als auch auf Landstraßen für einen angenehmen Fahrkomfort und dank des modernen 2-Zylinder-Motors wird der Schadstoffausstoß auf ein Minimum reduziert. Lieferbar ist diese Jubiläumsedition in matt silber sowie glänzend oder matt schwarz.

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Nun stellt sich die große Frage: sind 125er Chopper eine coole Alternative für Anfänger und Fahrer mit der B196-Fahrerlaubnis oder im Vergleich zu ihren „großen Geschwistern“ einfach nur ein Witz?

Die Antwort: Es kommt auf die persönlichen Ansprüche an.
Bei Custom Bikes sind die Pferdestärken eher nebensächlich, weil der Fahrspaß nicht durch die Leistung des Motors definiert wird. Bequemer Sattel und Fahrzeugergonomie machen es dem Fahrer gemütlich und sind auf ein entspanntes Fahren ausgerichtet. Spätestens nach dem Platznehmen denkt sowieso keiner mehr an wildes Rasen auf der Autobahn, sondern an das Cruisen über grüne Alleen. Und das schafft auch ein 125er Chopper ganz wunderbar.

Wer allerdings Wert auf mehr Power legt und diese beim Fahren auch spüren will, der lacht wahrscheinlich über die kleinen 125er und sollte lieber in den A-Führerschein investieren, um eine große Maschine bedienen zu dürfen.